Beleuchtung mit LED-Panels und -Stripes

Unsere Beleuchtung im Haus ist vollständig mit LED realisiert. (Vollständig? Nein, ein unscheinbarer, kleiner Kellerraum leistet erbitterten Widerstand und hat bisher noch eine Baufassung mit  Glühbirne. Aber das wird auch noch geändert.)

In diesem Artikel möchte ich beschreiben, wie diese Installation aufgebaut ist.

Technische Umsetzung und Komponenten

Unsere Installation besteht aus drei wichtigen Komponenten:

  • Hochwertige, im Schaltschrank verbaute Netzteile (Meanwell HLG-Serie und Phoenix Contact Quint-PS)
  • KNX-LED-Controller (von MDT) bzw. ein einfacher Schaltaktor für nicht-dimmbare Leuchten
  • LED-Panels und -Stripes, die driekt mit 24V-Eingangsspannung versorgt werden

Die drei Meanwell-Netzteile sind die größte Variante mit weniger als 16A (Maximalstrom, den man ohne Absicherung an die KNX-Controller anschließen darf), also 320 Watt/13,3A. Die Phoenix-Contact-Netzteile sind einmal 5A und zweimal 10A.

Die Netzteile werden jeweils geschaltet, entweder direkt vom Schaltrelais des LED-Controllers oder (im Fall der nicht dimmbaren Leuchten) über einen normalen Schaltkanal gesteuert über ein Logikmodul. Ein LED-Controller ist noch von meiner ersten Testinstallation übrig, da gab es den LED-Controller noch nicht als Hutschienen-Gerät. Daher ist einer mit Kabelbinder an die Hutschiene geklemmt.

Die Verkabelung ist recht eindeutig dokumentiert. Die LED-Controller haben eine sogenannte “Comman Anode”, also der Pluspol aller LEDs muss gemeinsam an einen Kontakt angeklemmt werden, die Minus-Pole werden dann an ihren jeweiligen Dimmeingang angeschlossen. Daher braucht es eine Sammelklemme für alle Pluspole der einzelnen LEDs. Bei den geschalteten Stromkreisen natürlich zusätzlich auch noch eine Verteilerklemme für die Minus-Pole um diese auf die jeweiligen Aktorkanäle zu verteilen. Ich habe dazu Hager Quick-Connect-Klemmen verwendet, zusammen mit dem Hutschienen-Adapter. Ich habe für 24V blaue klemmen benutzt, weil ich auch blaube Adern für 24V habe und weil die blauen Klemmblöcke schon beim Verteilerschrank dabei waren.

Im Schaltschrank laufen dann die Adern auf Reihenklemmen an denen dann die Kabel zu den Lampen aufgelegt sind. Ich habe sowohl im Verteilerkasten als auch im Haus Adern mit 2,5mm² benutzt, da für eine gegebene Leistung bei 24V eine höhere Stromstärke auftritt und daher ein größerer Querschnitt nicht schaden kann. MDT gibt im Handbuch auch diesen Querschnitt vor, wenn die Leitungslänge über 10m beträgt.

Zu den Lampen führen dann normale NYM-J-5×2,5-Stromkabel. So kann ich (z.B. momentan noch im Keller) auch einfach 230V auf ein Kabel legen.

Durch die 5 Adern habe ich die Möglichkeit, bis zu 3 Lichtkreise (streng genommen 4, aber grün/gelb will ich nicht benutzen) auf einem Kabel zu betreiben. Durch “common anode” müssen es allerdings Lichtkreise des selben LED-Controllers sein.

In zwei Räumen habe ich Lichtkreise, die die Maximalleistung (pro Kanal) des LED-Controllers übersteigen. Dort konnte ich so einfach zwei Zuleitungen nutzen (die Panels in zwei Lichtkreise aufgeteilt) und damit zwei Kanäle betreiben. Ich habe dann einfach die gleichen Gruppenadressen für beide Kanäle gesetzt und kann die so gemeinsam steuern.

In den Räumen sind dann zum größten Teil LED-Panels von Solectric verbaut. (Solectric selbst verkauft nur an gewerbliche Kunden, hat aber den Privatkundenshop alterrax.de.) Für die komplette obere Etage und für Küche/Esszimmer/Wohnzimmer haben wir warmweiße Panels gewählt, in den Arbeitszimmern und Flur bzw. Eingangsbereich sowie im UG Neutralweiß. Mit der Farbwahl sind wir sehr zufrieden, das Licht ist sehr angenehm. Interessanter Weise haben wir genau die Panels warmweiß gewählt, die auch dimmbar sind, obwohl das unabhängig entschieden wurde.

Wichtig ist dabei, dass man gezielt die 24V-Variante wählt. Im Shop gibt es fast alle Panel-Größen auch als 24V-Variante. Bei den 24V-Panels hat man kein Netzteil dabei (brauchen wir ja auch gar nicht) und lediglich einer Buchse an einem kurzen Anschlusskabel. Im Laufe unseres Baus haben sich die Panels optisch leicht verändert und es wurden am Ende keine passenden Stecker mehr mitgeliefert.  Ich habe daher passende Stecker bei Reichelt bestellt und ein Panel aus meiner Testbestellung konnte ich wieder zurück senden, da es dann nicht mehr zu den anderen passte.

Übrigens habe ich nach meiner Testbestellung eine komplette Liste gemacht was ich im Haus verbauen möchte und dann unkompliziert eine attraktive Rabattstufe für den Onlineshop bei Alterrax erhalten. Anfragen lohnt sich also. Wir hatten etwa 50 Panels unterschiedlicher Größe und Farbtemperatur bestellt.

Ein- und Aufbauvarianten

Wir haben die Panels auf unterschiedliche Weise an der Decke montiert. Allen gemeinsam ist die Befestigung mit Magneten (wir haben diese benutzt), die eine Senkung für normale Senkkopfschrauben haben. Damit kann man den Magnet festschrauben und es ergibt sich eine nahezu ebene Oberfläche. Die Senkung hätte noch stärker sein können aber die Magnete sind stark genug, dass es auch so fest hält. Wir haben jeweils 4 Magnete pro Panel gesetzt.

Zur Montage der Panels muss man wissen, dass das Kabel am Rand des Panels nach hinten hinaus geführt ist. Der Anschluss befindet sich bei meinen Panels mittig an einer Seitenkante.

Unser Prototyp wurde im Technikraum installiert. Dort haben wir eine Holz-Rahmenkonstruktion gebaut, die wir an die Beton-Decke dübeln konnten. Da wir kein Netzteil unterbringen mussten, reichte hier eine Konstruktion aus 30mm-Latten aus. Da wir im Technikraum zwei Panels mit einer Zuleitung versorgen müssen, haben wir einen Doppel-Rahmen gebaut und den Zwischenraum mit einer Sperrholzplatte abgedeckt. Dort ist dann das Verbindungskabel untergebracht. Für den Bau des Rahmens empfehle ich eine Lamello-Fräse (Flachdübelfräse), die wir von unserem Zimmermann ausleihen konnten. Damit bekommt man die Ecken schön auf gleicher Höhe verbunden.

Bekannte von uns haben eine solche Beleuchtung bereits nachgebaut und dann (eben ohne zentrale Netzteile) dickere Rahmen benutzt um das Netzteil hinter dem Panel unter zu bringen.

Diese Aufbauvariante haben wir später auch noch als Einzelrahmen im Hauswirtschaftsraum und Flur UG eingesetzt.

Das Konzept hat uns derart gut gefallen, dass wir die Panels auch im Wohnbereich einsetzen. Dort haben wir eine abgehängte Deckenkonstruktion aus OSB-Platte und darauf 12,5mm Gipskarton-Platten. Wir haben dann einfach beim Gipskarton eine passende Aussparung (mind. 1 cm größer als die Panels!) für die Panels gemacht, Kunststoff-Abschlussprofile rund herum gesetzt und die Panels damit bündig eingelassen. Die entstehenden Fugen habe ich dann mit Acryl verfugt. Eigentlich sollte man dafür nicht-schwindendens Acryl nehmen und das dann noch überstreichen aber da kam dann der Einzug dazwischen, daher wurde das auf unbestimmte Zeit vertagt.

In der Aussparung habe ich dann im OSB eine (tiefe) Hohlwanddose gesetzt und dort das Kabel mit dem oben genannten Stecker angeschlossen. An Stellen an denen mehr als zwei Kabel verbunden werden mussten habe ich eine zweite Hohlwanddose gesetzt um die Klemmen unter zu bringen. Kabel mit einem Querschnitt von 2,5mm² lässt sich recht schwer bändigen.

Ich habe im Vorfeld bei Solectric angefragt, ob ich die Panels auf diese Art einlassen kann oder ob das zu Hitzeproblemen führt. Die Auskunft war, dass das Panel die Abwärme problemlos über die Vorderseite abgeben kann und dieser Einbau daher möglich ist.

In einem Kellerraum haben wir als vermeintlich einfachere Variante einen LED-Stripe in eine Alu-Profil und das Alu-Profil dann auf einen lackierten Balken geklebt. Es hat sich herausgestellt, dass der beim Profil schon vormontierte Klebestreifen aber nicht zuverlässig hält, so dass ich das Profil mit Schrauben nachbefestigen musste. Da wir ein sehr flaches Profil gewählt haben, hängt das aber auch zwischen den Schrauben deutlich sichtbar durch. Diese Installation war also nicht so erfolgreich. Aber es war schnell gemacht und das Licht ist super. Für den anderen Kellerraum werden wir wohl wieder eine Holzrahmenkonstruktion mit Panels machen.

Als besonders Highlight haben wir im Schlafzimmer noch ein LED-Profil von led-konzept.de in der Dachschräge über dem Bett installiert. Auch da haben wir das Profil auf das OSB geschraubt und die Gipskartonplatten seitlich angeschlossen. Leider habe ich mich nicht getraut, das Profil direkt auf das OSB zu schrauben sondern habe Halteclips benutzt. Daher ist das Profil jetzt nicht ganz bündig und steht ungleichmäßig 1-2mm über. Besser wäre es gewesen, durch das Profil zu bohren und durch zu schrauben. Mit einer Unterlegscheibe hinter dem Profil vielleicht damit es nicht nach hinten versenkt ist.

In das Profil habe ich mittig ein Loch für die Zuleitung gebohrt (ich habe unter dem OSB eine flexible 2-adrige Lautsprecher-Leitung von einem der Deckenpanels zum Profil gelegt). Die LED-Stripes hatte ich vorab mit zwei dünnen Einzeladern verlötet und diese im Profil dann mit Presshülsen mit der Zuleitung verbunden. Ich habe ganz bewusst ca. 50cm Leerraum mittig gelassen, da die Stripes ja nur jeweils auf einer Seite leuchten sollen und der andere nicht gestört werden soll. Das komplette Alu-Profil ist 3m lang und jeweils ca. 1,25m LED-Stripe außen bündig montiert damit es auch noch gut auf die Nachttische leuchtet.

Ein Kinderzimmer hat einen oberen Bereich direkt unter dem Dach als Schlafplatz. Dort gibt es keine gerade Decke mehr, daher haben wir dort auch ein LED-Strip in der Wand integriert. Diesmal das Profil FL von led-konzept.de an der Wand montiert, so dass es nach oben scheint. (Das Bildermachen haben wir bei dieser Aktion vergessen.)

Ein weiteres Selbstbau-Konstrukt ist dann noch die Arbeitsplattenbeleuchtung in der Küche, die ich mit schrägen LED-Profilen realisiert habe. Benutzt habe ich zweimal einen Meter des Profil LOC, ebenfalls von led-konzept.de. Das Profil ist zweiteilig, so dass man den Träger an den Schrank schrauben kann und die Sichtseite dann mit Kunststoffclips befestigt. So sind die Schrauben nachher unsichtbar, allerdings muss man die Größe der Schrauben beachten damit der Hohlraum für den Schraubenkopf ausreicht.

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