Bis Donnerstag war die Woche sehr produktiv. Alle tragenden Innenwände sind eingezogen worden, außen wurde der Beton auf halber Höhe mit einer 2-Komponenten-Dickbeschichtung behandelt und die Perimeterdämmung wurde angebracht. Dann die Noppenbahn und sofort etwas Erde angefüllt. Eine Seite ist schon fast wieder auf ursprüngliche Höhe angefüllt.
Am Freitag dann die Ernüchterung: Die Innenwände müssen wieder raus…
Ich hatte zwar schon ein paar Tage vorher auf das Problem hingewiesen, die Tragweite wurde mir aber erst später klar. Porenbeton gibt es in unterschiedlicher Festigkeit. Die Außenwände sind aus Gründen der Wärmedämmung nur Festigkeitsklasse PP2 (leicht), gleichen das aber durch ihre enorme Breite von 36,5 cm wieder aus. Die tragenden Innenwände müssen aber Festigkeitsklasse PP4 haben damit die statischen Berechnungen wieder stimmen. Unsere Steine für die Wände mit 17,5 cm Breite waren mit “PP2” beschriftet. Darauf hatte ich zwar hingewiesen aber als Laie will man ja den Profis nicht zu sehr in die Quere kommen.
Am Freitag früh hatte mir das keine Ruhe gelassen und ich habe einen Test gemacht: In die Wände der Festigkeitsklasse PP2 kann man von Hand einen Nagel hinein drücken. In die der Klasse PP4 nicht ohne Werkzeug. Ich habe dann den Statiker angerufen und gefragt was er davon hält. Er sagte mir unmissverständlich: “Das hält nicht. Wenn das so ist, müssen die wieder raus.” Er riet mir noch, einen Gewichtsvergleich zu machen. Die PP4-Steine müssen proportional zum Volumen deutlich schwerer sein als die PP2-Steine. Auch das bestätigte, dass hier PP2-Steine verbaut wurden.
Ein kurzes Telefonat mit Horst Goller brachte ihn dazu, umgehend ins Büro zu fahren und Bestell- und Lieferscheine durchzusehen. Kurz darauf der Rückruf: “Ja, sind die falschen Steine geliefert worden. Wir kommen und bauen die Wände wieder ab.” Wer letztlich Schuld ist, ist schwer zu klären, vor allem da die Bestellung beim Lieferanten wohl nicht schriftlich eingereicht wurde. Goller sagt, der Lieferant wird auf Kulanz die richtigen Steine liefern, aber seine doppelte Arbeitszeit wird er selbst tragen müssen. Uns kann es letztlich egal sein aber es wirft unseren Zeitplan wieder um eine Woche zurück.
Ach und: Die Jalousienkästen für das UG habe ich am Freitag persönlich in Großaspach abgeholt. Die wurden dann gleich eingebaut, so dass die Außenwände jetzt wirklich komplett sind.
Ursprünglich sollte am Montag die Decke verlegt werden. Die wird auch geliefert werden, allerdings kommen auch dann erst die neuen Steine, so dass die Deckenplatten dann erstmal geparkt werden müssen.